Den meisten Berufstätigen fällt es schwer, ihre Zahnhygiene über den Tag hinweg aufrechtzuhalten – bei einigen wirken sich Arbeitsbedingungen wie Stress besonders negativ auf die Zähne aus. Studien zufolge kann sich ein strahlendes Lächeln positiv auf die Karriere auswirken.

Aber als Berufstätiger auf seine Zähne zu achten, ist gar nicht so einfach. Da ist zum Beispiel das Essen am Arbeitsplatz, nach dem sich viele nicht die Zähne putzen (können) oder der berufliche Stress, welcher sich bei einigen durch nächtliches Knirschen auf die Zähne niederschlägt. Und was ist eigentlich zu tun, wenn man auf der Arbeit einen Zahnunfall hatte?

Zahngesunde Ernährung

Kariesbakterien lieben Zucker. Dieser steckt nicht nur in offensichtlichen Süßigkeiten wie Schokolade oder Gummibären, sondern z. B. auch in Backwaren, Fruchtjoghurt und süßen Getränken. Wer häufig etwas zwischendurch knabbert, liefert den Kariesbakterien also ständig frische Nahrung. Besser ist es, neben den Hauptmahlzeiten nur wenige Zwischenmahlzeiten einzulegen. Außerdem sollten Sie statt zu Limonade oder Kaffee lieber zu stillem Wasser greifen. Dies enthält nicht nur keinen Zucker, sondern spült sogar Essensreste von den Zähnen und nimmt den Kariesbakterien so die Nahrungsgrundlage. Außerdem hinterlässt es im Gegensatz zu Kaffee keine Verfärbungen auf den Zähnen.
Übrigens: Zucker greift die Zähne weniger an, wenn er direkt nach einer Hauptmahlzeit gegessen wird. Auf ein süßes Dessert muss also nicht unbedingt verzichtet werden.

Zahnpflege am Arbeitsplatz

Zahnärzte empfehlen, sich nach jeder Hauptmahlzeit, mindestens jedoch zweimal täglich die Zähne zu putzen. Egal wie stressig der Morgen ist – zwei Minuten sollte sich jeder nach dem Frühstück für seine Mundhygiene nehmen. Optimal wäre es, sich auch nach dem Mittagsessen am Arbeitsplatz die Zähne zu putzen. Hierzu eignen sich Taschen- oder Reisezahnbürsten sowie Zahnpasta und Zahnseide im Reiseformat. Diese passen in jede Hand- und auch Jackentasche. Wem dies nicht möglich ist, kann auf zahnfreundliche Zahnkaugummis zurückgreifen. Diese ersetzen zwar nicht das Zähneputzen, wirken sich aber positiv auf die Mundhygiene aus, da sie den Speichelfluss anregen und dieser Speisereste und Bakterien von den Zähnen wäscht. Wer kein Kaugummi kaut, sollte nach dem Essen wenigstens ein Glas Wasser trinken, um Speisereste von den Zähnen abzuspülen.

Berufsbedingte Zahnerkrankungen

1. Zahnabrasionen
In Berufsgruppen, die bestimmten Staubarten ausgesetzt sind, kann es zu Zahnabrasionen kommen. Gefährdet sind Beschäftigte in Granitsteinbrüchen, Bergleute, Steinmetze oder auch Steinhauer nach Einwirkung quarzhaltiger Stäube am Arbeitsplatz. Um Zahnabrasionen zu vermeiden, muss angemessene Arbeitskleidung, insbesondere ein Mundschutz, getragen werden.
2. Säureschäden
Zähne die durch Mineralsäuren geschädigt werden, werden stumpf, dunkel und auch kürzer. Gefahrenquellen sind beispielsweise die Salz-, Schwefel- oder Salpetersäurefabrikation, Metallbeizereien, das Gelbbrennen oder auch die Zinkelektrolyse. Zahnschäden können aber auch insbesondere durch Essig- und Ameisensäure in Textilfabriken im Stoffdruck, durch Oxalsäure in Färbereien und chemischen Reinigungen, durch Wein- und Zitronensäure in pharmazeutischen und Nährmittelfabriken verursacht werden. Durch entsprechende Arbeitskleidung können Zahnschäden vermieden werden.
3. Zuckerbäckerkaries
Die so genannte Zuckerbäckerkaries wird bei Konditoren. Bäckern und Arbeitern in der Süßwarenindustrie beobachtet. Die Gefährdung erfolgt sowohl durch Mehl- und Zuckerstaub in der Luft, vor allem aber dadurch, dass die Mehl- und Zuckererzeugnisse abgeschmeckt werden müssen. Hier schützt eine Mundbedeckung vor Mehl- und Zuckerstaub und eiserne Disziplin, um nicht häufiger von den süßen Sachen zu probieren, als notwendig.
4. Stress
Während Zahnschäden durch den Kontakt mit Quarzstaub, Säure oder Mehl- und Zuckerstaub in Deutschland kaum noch ein Thema sind, ist das unbewusste Knirschen mit den Zähnen, welches in Fachkreisen als Bruxismus bezeichnet wird, das am meisten zunehmende Krankheitsbild in deutschen Zahnarztpraxen.
Meistens ist chronischer Stress die Ursache. Schnelle Abhilfe können Beißschienen schaffen, die Patienten nachts einsetzen müssen. Allerdings bekämpft diese nur die Symptome und nicht die Ursache der Beschwerden. Betroffene sollten versuchen, Stressquellen zu reduzieren oder Entspannungstechniken zu erlernen. Die Teilnahme an speziellen Kursen zur Stressbewältigung wird häufig auch von Krankenkassen bezuschusst.

Zahnunfall am Arbeitsplatz

Wer an seinem Arbeitsplatz verunglückt und sich dabei einen Zahn abbricht oder vollständig ausschlägt, sollte diesen auf keinen Fall in ein Taschentuch einwickeln. Damit ein Zahn wieder eingepflanzt werden kann, muss er feucht gelagert werden. Hierzu eignen sich am besten sogenannte Zahnrettungsboxen. Diese ermöglichen eine keimfreie und feuchte Aufbewahrung des herausgeschlagenen Zahnes bis zu 24 Stunden. Damit können die Zahnwurzelfasern bis zum Wiedereinsetzen lebend erhalten werden. Steht keine Zahnrettungsbox zur Verfügung, kann der Zahn auch bis zu eine Stunde in H-Milch oder kurzfristig in Wasser oder einer feuchten Plastikfolie verbleiben.
Nun sollte umgehend ein Zahnarzt oder zahnärztlicher Notdienst aufgesucht werden. Bei schwerwiegenden Gesichtsverletzungen auch ein Krankenhaus (vorzugsweise eine Zahn-, Mund- und Kieferklinik).

Weitere Informationen unter …

www.pharmazeutische-zeitung.de
www.erhaltedeinenzahn.de/

Foto: © Fotolia_117740560_XS